Inkontinenz

Manifestation

Eine Senkung von Gebärmutter/Scheide und eine Harninkontinenz (unwillkürlicher Urinverlust) können in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert sein oder aber auch jeweils getrennt voneinander auftreten. So kann bei einer starken Senkung nur eine minimale Inkontinenz oder bei einer hochgradigen Inkontinenz nur eine minimale Senkung vorliegen. Diesen verschiedenen Manifestationen muss natürlich ein individuelles Behandlungskonzept Rechnung tragen.

Inkontinenzformen

Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz, die Stress- und Drang-Inkontinenz. Aber auch eine Kombination aus beiden ist möglich.

Die Drang-Inkontinenz zeigt sich durch sehr starken Harndrang mit unwillkürlichem Harnabgang. Grund hierfür ist eine Überaktivität oder Empfindlichkeit der Harnblase. Mögliche Ursachen sind Harnwegsinfektion, Polypen der Blasenschleimhaut oder Harnblasentumore sowie Blasensteine. In manchen Fällen kann diese Symptomatik auch Ausdruck einer psychosomatischen Grunderkrankung sein.

Bei der Stress- oder Belastungs-Inkontinenz führt eine Druckerhöhung im Bauchraum wie schweres Heben, Husten, Niesen oder Lachen zu unkontrolliertem Harnabgang. Ursachen können eine Schwächung des Blasenschließmuskels, eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur als Folge von Geburten oder Operationen sowie der Mangel an weiblichen Geschlechtshormonen in den Wechseljahren sein.

Die Diagnosestellung 

erfolgt durch Erhebung einer sorgfältigen Vorgeschichte mit der Patientin, gynäkologische Untersuchung mit Überprüfung des Urinabganges beim Pressen bei mäßiger Blasenfüllung und einer Ultraschalluntersuchung des Beckenbodens.Ein Infekt muss immer durch Urinanalyse ausgeschlossen werden.

Blasenspiegelung, Röntgen/Kontrastdarstellung und eventuelle spezielle Messungen des Blasen- und Harnröhrendruckes sind Gegenstand weitergehender Untersuchungen, welche durch mitbehandelnde Spezialisten erfolgen.

Behandlungsmethoden 

bei der Stress-Inkontinenz oder leichten Senkungszuständen sind zunächst die Beckenbodenmuskulatur kräftigendes Training (Beckenbodengymnastik) oder ggf. die lokale oder systemische Gabe von Östrogenen bei Mangelerscheinungen während der Wechseljahre. Bei starker Ausprägung der Befunde ist eine Operation angezeigt. Hierfür steht mittlerweile ein differenziertes Spektrum von operativen Verfahren zur Verfügung. Eine enge Kooperation mit auf diesem Gebiet erfahrenen Operateuren besteht. In seltenen Fällen kann eine Kollageninjektion in die Harnröhre die Beschwerden verbessern.

Der Drang-Inkontinenz wird durch Gabe von Medikamenten, die die Blase entspannen und Entleeren der Harnblase in regelmäßigen Abständen (z. B. alle zwei Stunden) behandelt. Organische Ursachen wie oben beschrieben müssen vorher ausgeschlossen bzw. behandelt sein.

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